Geschichte
Geschichte der Evangelischen Kirchengemeinde Neunkirchen
In kirchlicher Hinsicht ist Neunkirchen eine Tochtergemeinde von Burbach, das wiederum sein Zentrum in der Urpfarrei und der Taufkirche von Haiger besaß.
1550 wurde durch das nassauische Herrscherhaus der erste eigene lutherische Pfarrer in Neunkirchen eingesetzt. Er war für Neunkirchen, Salchendorf, Seelbach (später Altenseelbach), Struthütten und Wilden zuständig.
1583 wurde Struthütten aus der Kirchengemeinde Neunkirchen nach Daaden umgepfarrt. Die Struthüttener durften aber bis 1827 ihre Toten in Neunkirchen beerdigen („tot nach Neunkirchen, lebend nach Daaden“).
Der erste reformierte Pfarrer war Petrus Vigelius (1605 – 1626).
1631 wurde ein neuer Kirchbau und 1698 ein neues Pfarrhaus in Neunkirchen errichtet.
In der Mitte des 18. Jahrhunderts kam es zum Neunkirchener Kirchenskandal (mehr Informationen).
Am 27.2.1825 wurde unter Pfarrer Molly, dem damals bestbezahlten Pfarrer im gesamten Kirchenkreis Siegen, ein erster Kirchenchor gegründet. 1827 schloss sich Neunkirchen den Gemeinden der Union an. Da der Kirchhof belegt war, schuf die Kirchengemeinde 1828 im Heckengarten zwischen Salchendorf und Neunkirchen den bis heute in Nutzung stehenden Friedhof. 1829 schuf man in Altenseelbach auch einen Friedhof.
1885 wurde das Pfarrhaus abgebrochen und an selber Stelle ein Neues gebaut (heute: Wohnheim für Menschen mit Handycap). 1892 wurde Wilden Teil der damals neu errichteten Kirchengemeinde Wilnsdorf. Die alte Kirche wurde im November 1901 abgebrochen und am 24.3.1903 wurde die neue Kirche eingeweiht.
Eine weitere Seelsorgestelle wurde 1915 im Zuge der Einpfarrung von Wiederstein und Zeppenfeld nach Neunkirchen geschaffen.
1934 stellte sich das Presbyterium mit vielen Gemeindemitgliedern auf die Seite der Bekennenden Kirche und der Westfälischen Bekenntnissynode (Barmen). Jedoch zeigte sich bei der Unterzeichnung der Mitgliedskarten eine gewisse Zurückhaltung, die Pfarrer Witzel auf die starke außerkirchliche Bewegung, sowie die Sorge um wirtschaftliche Benachteiligungen zurückführte. Am 13.8.1937 beschloss die Kirchengemeinde fortan die Bezeichnung „evangelisch-reformierte Gemeinde Neunkirchen“ zu führen und unterstellte sich dem reformierten Konvent der Bekennenden Kirche Westfalens. Das 2. Pfarrhaus wurde 1940 verkauft. Den Neubau eines 2. Pfarrhauses verhinderte der Krieg. Am 2.3.1944 starben bei einem US-amerikanischen Bombenangriff auf Neunkirchen 65 Personen, darunter zehn Zwangsarbeiterinnen.
Am 14.12.1947 konnten vier neue Gussstahlglocken in Neunkirchen eingeweiht werden, sie wurden mit der aus dem Krieg übrig gebliebenen Glocke zu einem fünfstimmigen Geläut vereinigt.
1953 wurde das Gemeindehaus in der Hochstraße eröffnet.
Zum 1.10.1961 wurde eine weitere, 3. Pfarrstelle mit dem Sitz in Salchendorf errichtet. Ein Jahr später wurde das Pfarrhaus errichtet, welches 2023 verkauft wurde.
Zwischen 1964 und 1966 wurde ein Gemeindehaus in Zeppenfeld gebaut, welches 1980 zu einer Kirche erweitert und am 8.11.1981 als Christuskirche eingeweiht wurde. 1967 wurde ein Pfarrhaus in Zeppenfeld errichtet, was 2007 verkauft wurde.
1970 wurde die Erlöserkirche in Salchendorf eingeweiht.
Gab es Pläne zur Errichtung eines vierten Pfarrbezirks (Altenseelbach), konnte diese jedoch aufgrund der zu geringen Gemeindemitgliederzahl nicht realisiert werden. Zur Versorgung von Altenseelbach wurde ein Gemeindehelfer eingestellt.
1997 wurde in Neunkirchen ein neues – das heutige – Pfarrhaus errichtet.
Anders als von der Gemeinde erwartet, wurde die 3. Pfarrstelle zum 1.7.2017 aufgehoben. Die Seelsorgebezirke wurden nun neu zugeschnitten. Die 1. Pfarrstelle umfasst (Stand: 2.2.2024) die Ortsteile Neunkirchen und Salchendorf, die zweite Altenseelbach, Wiederstein und Zeppenfeld.